Bei der Auslegung der Systeme müssen Sie folgende Aspekte beachten:
Welche Fahrzeuge werden geladen?
Gesamtleistung am Standort
Es muss vorerst geprüft werden, welche Gesamtleistung an Ihrem Standort in kW für die Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht.
Zukünftige Erweiterbarkeit
Beachten Sie zudem die zukünftige Erweiterung. Die Ladesysteme sollten so ausgelegt werden, dass eine Erweiterung an den vorhandenen Ladesystemen bei Bedarf auch möglich ist.
Funktionsweise des Aqueduct-Ladesystems
Das Aqueduct besitzt ein sequentielles Lastmanagement, welches vom 1. Ladepunkt (Startmodul) gesteuert wird. Das Lastmanagement verteilt rollierend im 15 min Takt die vollen 11/22kw Leistung auf jeweils ein Auto.
Hinweis: Pro Phase kann innerhalb eines Ladesystems nur ein Auto laden. Durch den Phase-Split können bis zu drei einphasig ladende Autos parallel laden. Es ist jedoch NICHT möglich, an einem 22 kW-System zwei Autos mit je 11 kW parallel zu laden.
System mit 3-phasig ladenden Autos:
System mit 1-phasig ladenden Autos:
Anzahl und Verteilung der Parkflächen
Es muss geklärt werden, wie viele Parkflächen zur Verfügung stehen, damit die Ladesysteme, beziehungsweise die Lademodule optimal verteilt und angeordnet werden können.
Mit diesen Informationen können Sie Ihre neuen Ladesysteme auslegen.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
1. Ermitteln Sie mit dieser Formel, wie viele Ladesysteme (= Startmodule) verbaut werden sollen:
Beispielfall:
Ihr Standort hat 33 kW verfügbare Leistung für das Ladesystem und Ihre Flotte besteht überwiegend aus 11kW ladenden Autos. Daher sollen alle Ladesysteme auf 11 kW eingestellt bleiben.
Ergebnis: Es sollen 3 Ladesysteme verbaut werden.
2. Davon ausgehend, kann durch Betrachtung der benötigten Energiemengen die Auslegung, falls notwendig, noch verfeinert werden.
Erst sollte der Energiebedarf ermittelt werden, der sich aus der Anzahl zu ladender Fahrzeuge, deren täglichen Fahrgewohnheiten und Verbräuchen ergibt:
1. Fahrzeug A
50km/Tag, 17,5kW/100 km = 8,75 kWh/Tag
2. Fahrzeug B
200km/Tag, 22,5 kWh/100km = 45 kWh/Tag
3. Fahrzeug C
80km/Tag, 20 kWh/100km = 16 kWh/Tag
4. Reserve für Besucher
ca. 40 kWh (4h Besuch mit priorisierten Laden)
In Summe ergibt sich hier ein Tagesbedarf von ca. 110 kWh.
3. Im nächsten Schritt ermittelt man die Standzeiten der Fahrzeuge:
Bei Mitarbeiterladen kann man mit ca. 9h Standzeit rechnen
In Hotels kann über den ganzen Aufenthalt geladen werden, was Standzeiten von über 12 h ergibt.
Die Energie die in dieser Zeit je Ladesystem geladen werden kann entspricht der Anschlussleistung * Standzeit:
11 kW * 9h = 99 kWh
11 kW * 12h = 132 kWh
22 kW * 9h = 198 kWh (Das ist ein Sonderfall, da nicht jedes Fahrzeug mit vollen 22kW laden kann)
Wie viele Ladesysteme mindestens benötigt werden, ergibt sich aus dem Tagesbedarf und der Energie:
110 kWh / 99 kWh = 1,11
Ein Anschluss mit 11kW kann den Bedarf nicht erfüllen. Es werden mindestens 2 Systeme je 11kW benötigt.
90 kWh / 99kWh = 0,91
Ein Ladesystem reicht hier aus, allerdings kann es einem erhöhten Mobilitätsbedarf nicht gerecht werden.
Die Anzahl der benötigten Ladepunkte je System ergibt sich grundsätzlich aus der Anzahl zu ladender Fahrzeuge, deren Mobilitätsbedarf und verfügbarer Anschlussleistung.